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Die HIV-Infektion / Aids

Name

AIDS ist die Abkürzung für Acquired Immune Deficiency Syndrom. Sinngemäß lautet die Übersetzung: erworbene Immunschwäche.

Info

Aids trat zum ersten mal Anfang der 80er Jahre in Amerika auf. Junge Männer litten an einem seltsamen Tumor (Kaposi-Sarkom) der zu diesem Zeitpunkt überwiegend bei alten Leuten mit geschwächter Immunabwehr beobachtet worden war. Bei den Betroffenen wurden außerdem tödlich verlaufende Infektionen beobachtet, die bei Menschen mit intakt laufender Immunabwehr nicht schaden können. Diese Infektionen sind z.B. seltene Formen von Lungenentzündungen, Pilzerkrankungen u.s.w. . Der Fachausdruck für diese Infektionen heißt "opportunistische Infektionen".

Da die erkrankten Menschen nur homosexuelle Männer waren, glaubte man die Immunschwäche käme durch das Aufputschmittel, wie es von vielen Homosexuellen eingenommen wurde. Man wußte nicht das es sich um eine ansteckende Krankheit handelt. Dann erkannten auch "Fixer" und Menschen, die mit Blutprodukten behandelt worden waren ("Bluter" = Hämophile) oder Bluttransfusionen bekommen hatten. Schließlich traten die gleichen Symtome auch bei Sexualpartnern von Betroffenen aus den zuerst genannten Gruppen auf . Dadurch kam der Verdacht, das die Erkrankung durch einen Erreger verursacht wird, der durch Blut und beim Geschlechtsverkehr über Samenflüssigkeit oder auch Scheidensekret übertragen werden kann. Der Erreger wurden in Frankreich 1983 und 1984 in Amerika entdeckt: ein Virus.

Medizinische Info

1986 einigte man sich weltweit auf die einheitliche Benennung HIV (Human Immunodeficiency Virus). Wie alle Viren ist HIV aufeine Wirtszelle angewiesen, in die es sich "einschleicht". HIV hat auf seiner Hülle eine Art "Spikes" oder auch Knöpfchen mit den es in bestimmte menschlich Zellen nämlich sogenannte Lymphozyten, T-Helferzellen , Markrophagen und Gehirnzellen (Gliazellen) eindringen kann. Wenn Gehirnzellen von HIV befallen werden, kann es zu Schäden des Nervensystems kommen. Das Vorbild der Krankheit AIDS ist vor allem geprägt durch den Zusammenbruch der Immunabwehr, da die T-Helferzellen zerstört werden. Die T-Helferzellen gehören zu den weißen Blutkörperchen und zwar zur Gruppe der T-Lymphozyten. Beim eindringen von Fremdstoffen oder Krankheitserregern (Antigenen) aktivieren sie die Abwehrleistungen anderer weißer Blutkörperchen:

1. B-Plasmazellen (eine Untergruppe der B-Lymphozyten) produzieren passende Antikörper zu den Antigenen. Die Antikörper neutralisieren die Antigene indem sie deren Oberfläche "besetzten".
2. T-Killerzellen ( eine weitere Gruppe der T-Lymphozyten) lösen - durch die Helferzellen mobilisiert - infizierte Körperzellen auf. Diese können dann nicht mehr der Vermehrung der Viren dienen. Antigen-Antikörper-Verbindungen und die Zelltrümmer der infizierten Zellen werden durch Makrophagen (große Melde-Freßzellen) verstoffwechselt.

Wenn die T-Helferzellen selbst von Viren befallen werden, können sie ihre Funktion für das Abwehrsystem nicht mehr erfüllen und nehmen mit der Zeit mengenmäßig ab. Der Körper ist nach nachfolgenden Infektionen (vor allem den opportunistischen Infektionen) wehrlos ausgeliefert. Dieser Effekt, die Immunschwäche, ist die häufigste Folge einer HIV-Infektion. Im Laufe einiger Wochen (manchmal Monate) nach einer Infektion produziert der Körper zwar Antikörper gegen HIV, diese können HIV jedoch nicht unwirksam machen und den Verlauf der Infektion nicht auf Dauer aufhalten. Lange Zeit merkt der Infizierte selbst nichts von der Ansteckung, weil in den meisten Fällen die Viren über viele Jahre hinweg keine auffälligen Wirkungen hervorrufen.

Verlauf der Krankheit

Der Verlauf von Infektion und Immunsystemerkrankung ist typischerweise wie folgt:

1. Eindringen von virushaltiger Körperflüssigkeit (Blut, Samenflüssigkeit, Scheidensekret) über eine Haut- oder Schleimhautverletztung in die Blutbahn einer gesunden Person (ob das Virus durch einer Infektion von Zielzellen in der Schleimhaut oder nur durch - wenn auch kleinste, meist nicht bemerkte - Schleimhauteinrisse in den Körper eindringen kann, ist bis heute nicht eindeutig erwiesen);
2. HIV-Infektion (Befall bestimmte Körperzellen durch HIV);
3. Bildung von Antikörper (Nachweismöglichkeit durch den HIV-Antikörper-Test, fälschlicherweise oft "AIDS-Test" genannt);
4. Jahrelanger nahezu symptomfreier Verlauf der Infektion (Latenzphase);
5. Langandauernde Lymphknotenschwellung, starker Gewichtsverlust, schwere Durchfälle, wiederkehrendes Fieber, Infektanfällikeit, Veränderung im Blutbild, (AIDS-related complex = ARC);
6.

Vollbild der AIDS-Erkrankung, der Immunschwäche: u.a. mit opportunistische Infektionen, Tumoren (vor allem Kaposi- Sarkom).

Die unter 4.bis 6.genannte Phänomene sind nicht als eine zwangsläufige Reihenfolge zu verstehen, sondern als mögliche Ausprägung des Infektionsverlaufes. Das Vollbild der Erkrankung tritt in der Regel erst Jahre nach der Ansteckung auf .Nur das Vollbild der Erkrankung nennt man AIDS.

Entwicklung

Wieviele der HIV-Infizierten schließlich an AIDS erkranken werden, ist bis heute ungewiß. Es gibt Wissenschaftler, die mit der Möglichkeit rechnen, daß im Laufe der Jahre alle Infizierten schwere Krankheitserscheinungen als Folge der Infektion entwickelt werden. Da es bis heute kein Heilmittel gegen AIDS gibt, sterben AIDS-Kranke nach Ausbruch der Krankheit, auch wenn einige der opportunistischen Infektionen inzwischen erfolgreich behandelt werden können.

Seit 1982 sind in Deutschland rund 3500 AIDS-Fälle bekannt geworden ( Stand Mitte 1989). Die Hauptbetroffenen sind homosexuelle und bisexuelle Männer (rund 70% der Erkrankten) und Fixer (rund 11% der Erkrankten). Den überwiegenden Anteil der Betroffenen machen jedoch nicht die Erkrankungen aus, sondern die infizierten Männer und Frauen, deren Zahl nur geschätzt werden kann: Sie liegt wahrscheinlich zwischen 40 000 und 100 000. Am 1. Oktober 1987 wurde für die bis dahin aufgrund freiwilliger Meldungen der Ärzteschaft erfolgende anonyme Registrierung gesicherter HIV-Infektionen in der Bundesrepublik Deutschland eine gesetzliche Grundlage durch die Laborberichtspflicht geschaffen. Bis Ende 1988 wurden dem Bundesgesundheitsamt 27 000 HIV-Infektionen gemeldet. Wegen der extrem langen Latenzphase (= Zeitspanne zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit; bei HIV möglicherweise bis zu mehr als 10 Jahren) ist es zur Zeit nicht möglich, exakte Zahlenangabe über die Entwicklung der Krankheit für die Zukunft zu machen. Diese Entwicklung hängt wesentlich davon ab, ob sowohl Infizierte als auch Gesunde mit aller Konsequenz versuchen, die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, indem sie die bekannten Infektionsrisiken vermeiden. Vorbeugendes Verhalten wird auch in den nächsten Jahren die einzig wirksame Methode gegen HIV-Infektion und AIDS bleiben.

Therapie

Die HIV-Infektion ist wie die meisten anderen Viruserkrankungen (Kinderlähmung, Hepatitis B, Grippe u.s.w.) grundsätzlich schwer zu therapieren. Es gibt aber erste erfolgversprechende Ansätze zur Entwicklung von Medikamenten, die eine HIV-Infektion zwar nicht heilen werden, sie aber zu einer beherrschbaren Krankheit machen können (wie z.B. der Diabetes mellitus, die Zuckerkrankheit, die man mit Insulin behandelt). Eine weitere Hoffnung richtet sich auf die Entwicklung eines Impfstoffes, durch den der Körper gegen die Infektion immun würde. Solche Impfstoffe gibt es gegen eine Reihe anderer bekannter Virusinfektionen. Wieviele Jahre es dauern wird, bis man einen Impfstoff gegen HIV einsetzen kann, ist jedoch ungewiß. Eine der Hauptschwierigkeiten liegt in der Fähigkeit des Virus der sich in seiner Oberflächenstruktur zu verändern, so das die Antikörper ihn nicht mehr beeinträchtigen können. Außerdem sind bereits Varianten von HIV als Verursacher für AIDS entdeckt worden. Das alles erschwert die Entwicklung eines gezielt wirkenden Impfstoffes.

Prävention

Momentan ist das Kondom das einzige Mittel um sich vor der HIV-Infektion zu schützen.

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